Uganda, die Perle Afrikas (3. Bildungswinter 19/20)

Bleichesaal

Dritter Bildungswinter 2019/2020 mit Barbara Mero, Töpferin aus Wald

Barbara Mero unternimmt aus einem Bauchentscheid heraus eine Reise nach Uganda in eine Töpferei, welche von Vision for Africa unterstütz wird. Sie arbeitet in der Töpferei Uganda Ceramics mit und unterrichtet junge Studentinnen und Studenten mit ihrem Wissen und ihrer Art zu Töpfern. An diesem dritten Bildungswinter im BleicheSaal lässt Barbara uns teilhaben an ihrem Abenteuer Uganda, welches im Februar 2017 begann. Sie nimmt uns mit auf ihre Reise in dieses Land in der Mitte von Afrika, welches an den Viktoria-See grenzt und erzählt uns von ihren ersten Eindrücken, von vielen Erlebnissen, von ihren wunderbaren Begegnungen mit den Menschen und lässt uns wissen, dass sie ein Stück von ihrem Herzen dort verloren oder eben auch gefunden hat.

Landschaft & Tierwelt

Uganda ist im Süden sehr tropisch, grün und hat eine grosse Artenvielfalt. Je nördlicher man kommt, desto trockener wird es. Das Land liegt hoch über dem Meer und es herrscht ein angenehmes Klima. Barbara erzählt von Ausflügen in die Nationalparks und zeigt Fotos von vielen verschiedenen Tieren. Warzenschweine rennen mit ihren steil aufgestellten Schwänzen herum, Marabus sind überall wo es Essen hat zu sehen und Webervögel bauen ihre Nester in grossen Kolonien in einzelne Bäumen und lassen die nahen Bewohner mit ihrem Lärm kaum mehr schlafen.

Die Menschen

Es wird fast ausschliesslich von Hand gearbeitet in der Landwirtschaft und weder Traktor noch Pferde helfen beim Ackern. Gewaschen wird auch von Hand, mit einer Kernseife und Wasser und die Wäsche ist sauberer wie bei uns. Alles was Räder hat, wird als Transportmittel gebraucht. Die Kinder helfen von klein auf bei verschiedenen Arbeiten mit. Ab 2-3 Jahren gehen viele Wasser holen mit kleineren und grösseren Kanistern. Die Menschen leben in einfachen Behausungen und oft in kleinen Dorfverbänden welche mit Hecken vor wilden Tieren geschützt werden. Die Begegnungen mit den Menschen und die entstandenen Freundschaften haben Barbara bewegt. Sie durfte tolle Erfahrungen machen mit Menschen und sie schreibt noch heute täglich mit Menschen aus Uganda oder wird um Rat gefragt bei Kunsthandwerklichen Problemen oder auch bei vielem anderen. So haben auch einige heute Abend mit ihr mit gefiebert, dass der Vortrag gelingt.

Barbara Mero
Tonteller

 „Sie haben nichts und geben einem alles“

Töpferei

Die Töpferei Uganda Ceramics gibt es seit 17 Jahren. Es arbeiten 5-6 ausgebildete Töpferinnen und Töpfer und etwa 6 Studentinnen und Studentinnen an verschiedenen Arbeiten. Der Ton für die Keramiken kommt direkt aus dem Boden, wird von Hand ein gesumpft, durchs Sieb gestrichen und auf die gute Konsistenz getrocknet.  Es ist ein extrem schöner Ton und man kann fein mit ihm arbeiten. Er ist anders wie hier. Da diese Töpferei von Spendengeldern unterstützt wird, sind gute Drehscheiben vorhanden. Es entstehen verschiedene Objekte welche nach einer ersten Trocknungszeit mit Halbedelsteinen auf Hochglanz poliert werden. Durch diese Politur wird der Ton so verdichtet, dass es keine Glasur braucht. Nach dem Rohbrand werden mit einem Schlicker mit einer ruhigen Hand verschiedene Muster aufgezeichnet. Auf einem Feuer, welches richtig raucht, werden die Gegenstände „gesmokt“, das heisst, sie werden mit Rauch geschwärzt. Alles, was mit Schlicker abgedeckt wurde, bleibt weiss oder rot und alles andere wird schwarz.

Was Barbara bei allen Arbeitsschritten fasziniert, ist die Arbeitseinstellung der Menschen. Sie verbrauchen möglichst wenig Energie und das nimmt sie auch mit zurück in die Schweiz, dass weniger eben meist mehr ist und dass es sich leichter arbeiten lässt, wenn man gemütlich aber stetig dran bleibt.

Kinder

Das Land

Uganda wurde von den Briten kolonialisiert und die haben viele Kunstgegenstände aus Uganda mitgenommen. Die nachfolgende Diktatur hat lange Zeit jegliche Kunst verboten und zerstört. Somit gibt es in Uganda kein kunsthandwerkliches Erbe was einerseits schade ist und andererseits eine Chance ist, dass man sich neu erfinden kann. So wächst eine neue Tradition heran.

„Es ist mir das Herz gestohlen worden“ 

Barbara wird wieder nach Uganda reisen und sie unterstützt Studenten, welche ihr Studium nicht selber finanzieren können. Mit der eingenommenen Kollekte kann Barbara einem Studenten der Töpferei für 6 Monate die Lebenskosten und die Miete für sein Zimmer bezahlen. Das ist grossartig! Vielen herzlichen Dank euch!