Weihnachtsgeschichte
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Eine Weihnachtsgeschichte

Als die Abende wieder dunkler wurden und dafür die Sterne länger sichtbar, ging ein Mädchen auf eine grosse Wanderung.
Diese Reise war nicht geplant, sondern ein spontaner Entschluss. Vor drei Tagen sass das Mädchen am Zimmerfenster. Es war später Nachmittag und bereits dunkel. Da entdeckte sie auf dem gegenüberliegenden Hügel ein warmes, orangefarbenes Licht.
«Ist das ein Haus, ein Zelt oder ein Feuer?» fragte sie sich.

Am folgenden Tag fragte das Mädchen einen erwachsenen Mann. «Kannst du mir bitte sagen, was das da auf dem gegenüberliegenden Hügel ist? Ein schimmerndes Haus, ein Zelt oder ein Feuer?» Der Mann wusste es nicht. Sie fragte noch zwei Tage weiter. Sie fragte verschiedene Erwachsene und erhielt keine guten Antworten. Am dritten Tag entschloss sie sie, ich gehe selber dorthin und schaue nach, was das ist, ein Haus ein Zelt oder ein Feuer. Für das Mädchen war dies eine grosse Reise. Denn sie ging zu Fuss und musste erst einen Weg nach unten und dann wieder einen Weg nach oben wandern. Sie nahm etwas zum Essen mit, ein kleines Geschenk und eine Taschenlampe. Ihr Vater begleitete sie ein Stück und da war es noch hell. Den Hügel hinauf wollte sie alleine weiter gehen.

Als sie oben ankam, musste sie ihre Taschenlampe einschalten. Vor sich geradeaus sah sie das leuchtende Haus. Jetzt, so nahe, erkannte sie, dass es ein rundes Zelt war, das von einem inneren Licht beleuchtet wurde und nach aussen orangefarben strahlte. Vor dem runden Zelt standen Kerzen auf dem Boden, das sah sehr schön aus.
Das Mädchen stand vor dem runden Zelt und hörte wie drinnen andere Menschen sprachen und lachten. Sie rief laut «Grüezi» und wartete. Ein dicker Vorhang wurde auf die Seite geschoben und eine erwachsene Frau stand da. Sie sah das Mädchen an und fragte, «willst du zu uns kommen?» Die Stimme der Frau klang freundlich.
«Zu uns?» fragte das Mädchen und wartete. Sie wusste nicht so recht, ob sie eintreten wollte. «Bitte, wer ist uns und wer bist du?» fragte sie die Frau.
«Wir sind uns», tönte es von vielen Stimmen aus dem Zelt. Das Mädchen trat nun näher, schaute ins Zelt hinein. Da sassen, um einen Ofen, viele kleine und grosse Menschen.
«Grüezi», sagte das Mädchen nochmals. «Komm doch herein, setz dich zu uns», sagten die Menschen im runden Zelt. Jetzt ging das Mädchen hinein und setzte sich auf ein freies Kissen am Boden. Ein Junge reichte ihr eine Tasse mit Punsch, sie bedankte sich. «Endlich bin ich da», sagte sie und schaute um sich, sie kannte keinen Menschen. Das störte sie nicht, denn alle hier schienen sich über ihren Besuch zu freuen. «Wer seid ihr?», fragte sie. «Ja sag mal, wer bist du denn?» fragte ein Junge zurück. «Ich bin die, welche von ihrem Zimmer aus durch das Fenster auf dem gegenüberliegenden Hügel, ein leuchtendes Haus, ein Zelt oder ein Feuer gesehen hat», sagte das Mädchen. Da lachten die Menschen im Zelt und ein Erwachsener sagte, «genau das sind wir auch. Wir haben das auch gesehen und sind hierher gewandert». «Aha, dann sind wir also alles neugierige Menschen», meinte das Mädchen.
«Ich musste erst runter und dann wieder nach oben wandern. Das war anstrengend, kalt und rutschig», sagte das Mädchen, «doch nun bin ich da, mit euch». Alle schauten zum kleinen Mädchen hin, nickten und lachten, dabei assen sie Guetsli, tranken Punsch und erzählten einander ihre eigenen Geschichten. «Ich habe ein Geschenk mit dabei, für die Menschen, die hier wohnen» sagte das Mädchen. Eine Frau stand auf, «ich wohne hier». Sie nahm das Geschenk entgegen, lachte und bedankte sich beim Mädchen. «Wie kommst du wieder nach Hause?» fragte die Frau das Mädchen. Das hatte sich das Mädchen noch nicht überlegt und dachte nach, «ich laufe wieder runter und wieder rauf», meinte sie. «Wir begleiten dich zurück!», riefen verschiedene andere Menschen und standen auf. Das kleine Mädchen stand ebenfalls auf, es war Zeit wieder nach Hause zu wandern. Sie verabschiedete sich von den anderen Menschen im Zelt.
Zusammen mit einer kleinen Gruppe wanderte sie erst runter und dann wieder rauf. Unterwegs lachten sie viel und erzählten einander Geschichten. Vor ihrer Wohnung verabschiedete sich das Mädchen und bedankte sich für die Begleitung. Sie ging hinein in ihre Wohnung, da stand der Vater in der Küche und kochte. Er schaute sie freundlich an. «Und, wie war deine Wanderung?» «Das erzähle ich dir während dem Nachtessen» antwortete sie und ging in ihr Zimmer. Da setzte sie sich ans Fenster und schaute zum leuchtenden Zelt auf dem Hügel gegenüber. Sie lachte vor sich hin und in ihrem Herzen war es warm, weit und es fühlte sich gut an. Sie weiss jetzt, was auf dem anderen Hügel steht, ein leuchtendes Zelt und die Menschen darin freuen sich über ihren Besuch.

Mit dieser Geschichte wünschen wir allen
frohe Festtage und einen Platz in einem leuchtenden Zelt.
Für das 2023 viele Momente, die sich warm, weit und gut anfühlen.

Susan, 22.12,22

Unsere nächsten Anlässe

Feuer zwischen den Jahren

Datum: Mittwoch 28. Dezember 2022
Zeit: 17.00 - 20.00 Uhr
Ort: Feuerstelle Nordholz
Susan & Karin freuen sich auf Euch
Zu den Informationen
(nur wenn es nicht regnet)
Brennendes Holzfeuer
Niki de Saint Phalle foto kunsthaus

Kunst im Januar: Niki de Saint Phalle

Datum: Donnerstag 5. Januar 2023
Treffpunkt: 12.30 Bahnhof Wald
Anmelden bis 3. Januar 2023 bei Verena Stühlinger
Zu den Informationen

Die Ausstellung kann auch ohne den Einführungsabend besucht werden, sie ist sehr gut dokumentiert.

Ausserdem:

"Heb dir Sorg" ein Onlinekurs im Januar

Das ist der Titel eines Onlinekurses für betreuende Angehörige.
Veranstalter ist die Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, des Kantons
Der Kurs findet Online statt und ist gratis.
Anmeldeschluss ist der 2. Januar 2023
Zu den Informationen (auf der Seite etwas nach unten scrollen zum Flyer)
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