Niki de Saint Phalle

Verena und das Ausstellungsplakat

Ausstellungsbesuch am 5. Januar 2023 im Kunsthaus Zürich

Der erste Anlass im Frauen-Wald-Jahr 2023 führt uns nach Zürich ins Kunsthaus. Verena Stühlinger leitet uns und hat uns im Vorfeld bereits ins Werk von Niki de Saint Phalle eingeführt. 14 Frauen warten gespannt am Bahnhof Wald auf diesen Leckerbissen in der Kunstwelt.

Der Einführungsabend in der Bibliothek

Wie wertvoll die Vorinformationen von Verena sind, um das vielfältige Werk der weltberühmten Künstlerin zu verstehen, zeigt sich bald. Die familiären Umstände der jungen Niki prägten sie lebenslang und sie verarbeitet ihre Erlebnisse und Probleme auf äusserst kreative Art in der Kunst. Kunst ist ihre Therapie, sie hätte sonst keinen Weg aus der Psychiatrie gefunden, wie sie es selber ausdrückte.

Pulverdampf und Pistolenrauch

Als junge Frau machte sie Furore mit ihren Schiessbildern: sie arbeitete Farbbeutel in Gips ein und schoss darauf, sodass die Farben auf der Tafel verspritzten und dramatisch herunterrannen. Oft durfte das Publikum selber schiessen und so Kunst mitgestalten, das war ihr wichtig.

Staunen und sich wundern

Stundenlang könnte man ihre Skulpturen bestaunen und hunderte kleinster Püppchen, Spielzeugtiere, -flugzeuge, -kanonen, -musikinstrumente und tausend Miniaturen mehr entdecken, die sie eingearbeitet hatte. Warum aber der Geburtskanal des golden glänzenden Pferdes am Hals ist, habe ich nicht verstanden. Dort nämlich „schlüpft“ eine Puppe mit unvollständigen Gliedmassen.

Die Nanas

Nikis zweite Ehe mit Jean Tinguely, damals bereits ein bekannter Eisenplastiker, öffnete ihr die Türen in die Kunstwelt definitiv. Die Zusammenarbeit ermöglichte Niki auch ungeahnte Möglichkeiten, grosse, ja riesige Figuren zu gestalten. So entstanden die bunten, molligen „Nanas“ in Überlebensgrösse, ihr Engagement für die Weiblichkeit, welches die Welt eroberte.

Die grösste Nana baute sie für das Stockholmer Moderna Museet, eine 29 Meter lange liegende Skulptur mit dem Namen Hon (schwedisch: „sie“), die durch die Vagina betreten werden konnte und in deren Innerem sich unter anderem eine Milchbar (natürlich in der Brust), ein Planetarium und ein Kino befanden.

Eine Frau mit Power

Ihre fröhlichen Nanas stehen für Lebenskraft, Weiblichkeit, freie Gestaltung ohne Hemmungen und Konventionen. Sie sollen eine umfassende Reflexion einer selbstbewussten weiblichen Existenz sein.

Was würde besser zu uns Frauen-Wald passen?

notiert von Käthi Schmidt


Wer noch mehr über die Künstlerin wissen möchte finde hier Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niki_de_Saint_Phalle

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